Es gilt als Standardwerk in der Schweizer ICT-Branche: «Berufe der ICT» von SwissICT, dem grössten Schweizer Fachverband der IT-Branche. Seit 1986 erscheint die Publikation in regelmässigen Abständen und vermittelt Beschreibungen, Aufgabenbereiche und Anforderungsprofile für IT-Berufe in der Schweiz. So hat sich «Berufe der ICT» als Nachschlagewerk in Sachen IT-Berufsfelder etabliert – sowohl bei den Mitgliedern des SwissICT, als auch in der Schweizer Wirtschaft generell.
Auch wenn «Berufe der ICT» ein hohes Ansehen geniesst – eine wichtige Tätigkeit ist darin (noch) nicht vertreten: Jene des Software-Architekten. Er entwirft den Aufbau von Softwaresystemen und trifft grundlegende Entscheidungen über das Zusammenspiel ihrer diversen Komponenten. Eine eigentliche Ausbildung zum Software-Architekt gibt es nicht: «Gerade als Senior Developer und Leiter von Software-Projekten rutscht man oft einfach in diese Rolle hinein», erklärt Jan Moser, selbst Senior Software Architect bei bbv. «Das ist zwar gut, weil man bereits ein hohes technisches Know-how mitbringt. Oftmals fehlt dann aber das Big-Picture-Denken: Als Software-Architekt sollte man eine ganzheitliche Betrachtung eines Software-Systems verfolgen– Wirtschaftlichkeit und Stakeholder-Anforderungen sind beim Entwerfen von Softwaresystemen ebenfalls wichtige Faktoren.»
iSAQB sorgt für Ausbildungsstandards
Somit steht fest: Soll der Beruf Software-Architekt in der Schweiz offiziell anerkannt werden, braucht es einheitliche Standards für die berufliche Softwarearchitektur-Ausbildung. Das ist auch Anspruch des International Software Architecture Qualification Board, kurz iSAQB. Der 2008 in Deutschland gegründete Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Aus- und Weiterbildung von Software-Architekten durch eigens entwickelte Lehrpläne und Prüfungsverfahren international zu standardisieren und fortlaufend zu verbessern.
Mit dem «Certified Professional for Software Architecture» (CPSA) hat das iSAQB eine Zertifizierung geschaffen, mit der Absolventen fundierte Kenntnisse und wertvolle Fähigkeiten im Bereich Software-Architektur nachweisen können. Aktuell gibt es den CPSA in den beiden Stufen CPSA-F (Foundation) und CPSA-A (Advanced). Für die Zukunft ist noch ein Expert Level als dritte Stufe geplant. Weltweit haben bereits über 20’000 CPSA-Zertifizierte mindestens eine der beiden Stufen erfolgreich absolviert. «Gerade im DACH-Raum ist die Zertifizierung bereits etabliert», sagt Moser. «Das iSAQB bemüht sich aber auch, sie im asiatischen und amerikanischen Raum zu etablieren.»
bbv bietet Zertifizierung an
bbv trägt zur Verbreitung der Zertifizierung bei und bietet als akkreditierter Trainings-Provider den Zertifizierungslehrgang CPSA-F an – neu auch für externe Teilnehmende. Entsprechend folgt der Kurs dem Lehrplan des iSAQB. So lernen Teilnehmende
- den Begriff und die Bedeutung von Software-Architektur
- Aufgaben und Verantwortung von Software-Architekten und ihre Rolle in Projekten
- State-of-Art-Methoden und Techniken zur Entwicklung, Kommunikation und Dokumentation von Software-Architekturen
Das Training vermittelt Fähigkeiten, um mit Projektbeteiligten aus den Bereichen Anforderungsmanagement, Projektmanagement, Testing und Entwicklung grundlegende Entscheidungen für eine Software-Architektur abzustimmen; Teilnehmende lernen, wie Software-Architekturen richtig dokumentiert und kommuniziert werden; und sie werden mit den wichtigsten Schritten beim Entwurf von Software-Architekturen vertraut gemacht und können diese für kleinere und mittelgrosse Softwaresysteme selbstständig durchführen. Der Kurs dauert drei Tage, Teilnehmende legen am Schluss eine Multiple-Choice-Prüfung ab.
Schulungen in Asien sind möglich
bbv ist der einzige Schweizer Anbieter mit eigenen Trainern und führt die CPSA-F-Kurse sowohl in Deutsch als auch in Englisch durch – vor Ort und online. Auch Jan Moser ist zertifizierter iSAQB-Trainer: «Ich lebe und arbeite in Vietnam, und Asien hat die Covid-Pandemie gut im Griff – deshalb können wir mit unseren Trainings auch den asiatischen und australischen Raum mit Vor-Ort-Schulungen, oder Online-Trainings mit wenig bis keinen Zeitzonen-Differenzen abdecken.» Gerade für Firmen mit entsprechenden Zweigniederlassungen dürfte das Angebot also interessant sein, da bbv das einzige Unternehmen in ganz Asien ist, das iSAQB-Schulungen anbieten und zertifizierte Trainer vorweisen kann.
Der Experte
Jan Moser
Jan Moser war Software-Architekt bei bbv. Als Teamworker liebte er es, herausfordernde und spannende Projekte gemeinsam mit dem Kunden zum Erfolg zu bringen. Dazu behielt er die neuesten Technologietrends genau im Auge – und fühlte sich an den bbv-Standorten in der Schweiz und in Vietnam zu Hause.